Mit schmerzendem Körper, aber noch
immer ganz glücklich über unseren Trip in den Torres del Paine Nationalpark
besteigen wir den Bus nach Argentinien. Unser Ziel ist die Stadt El Calafate,
Ausgangspunkt aller touristischen Aktivitäten im argentinischen Teil von
Patagonien. Wir überqueren wieder einmal eine Grenze. Und die Erfahrung ist
nicht so großartig anders, als vor wenigen Wochen zwischen Bolivien und Chile.
Auch die Grenze zwischen Chile und Argentinien ist hier an einem der
südlichsten Punkte der Erde nicht mehr als eine angedeutete Grenze. Mitten im
Nirgendwo steht ein einsames Grenzhäuschen, in dem gelangweilte Beamte –
diesmal aus beiden Ländern – ihrem Job nachgehen. Nachdem Nic nachgewiesen hat,
als brave Amerikanerin bereits online 136 Dollar Eintrittsgebühr gezahlt zu
haben, erhalten wir unsere argentinischen Stempel und setzen unsere Reise fort.
Bereits im Bus lernen wir einen
Schweden kennen, der seine argentinischen Pesos zählt. Wir, die
wir noch nicht wissen, wie und wo man in Argentinien schwarz Geld tauscht,
löchern ihn mit Fragen, die er uns gerne beantwortet. Kurz danach tauschen wir
mit ihm unser erstes argentinisches Schwarzgeld und erhalten auch wertvolle
Tipps, wo dies in Buenos Aires möglich sein wird.
Wer dieser Tage nach Argentinien
reist sollte wissen, dass das Land eine weitere schwere Wirtschafts- und
Finanzkrise durchmacht. Der Peso ist im freien Fall und verliert fast täglich
an Wert. Die Argentinier versuchen daher, ihr Vermögen in den vermeintlich
sicheren Dollar zu retten. Um dieser Kapitalflucht Einhalt zu gebieten, machte
es die argentinische Regierung unter Cristina Fernandez Kirchner auf dem
offiziellen Weg unmöglich an Dollar zu kommen. Und so sind die Argentinier sehr
erpicht darauf, an anderer Stelle Dollar zu bekommen. Neben dem offiziellen
Wechselkurs, der natürlich an den Automaten gilt, hat sich ein inoffizieller
Parallelkurs entwickelt, mit dem schwarz von Privat zu Privat getauscht wird.
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Ohne Benjamin Franklin geht in Argentinien nichts |
Ergebnis: Nahezu jeder
ausländische Tourist fährt mit teilweise unvernünftigen Mengen an Dollarnoten
durch das Land und tauscht schwarz bzw. ‚blau’. Denn die Parallelwährung ist
als Blue Dollar bekannt. Eins der wichtigsten Themen unter Touristen sind daher
die aktuellen inoffiziellen Wechselkurse und mögliche Orte, an denen es den
besten Kurs gibt. Wir haben uns zwar in Miami und auch in Peru mit Dollar
eingedeckt. Dennoch erkennen wir bereits bei der Einreise, dass das für die
kommenden fünf Wochen in Argentinien nicht reichen wird. Daher entscheiden wir uns
kurzfristig, noch mal einen kurzen Abstecher nach
Uruguay einzulegen, denn als Ausländer erhalten wir hier am Automaten auch 100
Dollarnoten, die wir in Buenos Aires wieder in Pesos umtauschen können.
Zur Zeit unserer Einreise liegt
der offizielle Kurs vom Dollar zum Peso bei 1:5,8. Inoffiziell erhalten wir in
unserer ersten argentinischen Stadt El Calafate in einer Reiseagentur am
Busbahnhof schon 8,3 und später in Buenos Aires in dem vom freundlichen
Schweden empfohlenen Goldgeschäft bis zu zehn Pesos für einen Dollar. Was das
ausmacht? Nun ein Steak kostet so nicht fünf sondern drei und eine Busfahrt
über Nacht nicht 120 sondern nur noch 70-80 Dollar. Gerade die recht teuren
Transportkosten in Argentinien können wir so etwas minimieren.Dennoch bleibt jedes Mal das ungute Gefühl, etwas Illegales zu tun und womöglich beim Umtausch übers Ohr gehauen zu werden. Glücklicherweise geht immer alles gut.
Nach El Calafate sind wir vor
allem wegen des weltberühmten Gletschers Perito Moreno gekommen. Stündlich
verlassen organisierte und öffentliche Busse die Stadt in Richtung des
Gletschers, der sich in den Lago Argentino fräst und vor allem in den
Abendstunden unter lautem Getöse sein Eis krachend in den See verliert. Wir
sind mal wieder verzaubert und verbringen mit den anderen Touristen Stunden an
der blau schimmernden Gletscherzunge. Wenn wieder das typische Knacken und Krachen
in der sonst unheimlichen Stille zu hören ist, versuchen wir, die Kamera zu
zücken und Filme vom Schauspiel zu machen. Und natürlich haben wir nach unserer
Rückkehr wie immer viel zu viele Fotos und Filme.
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Majestätisch - der Perito Moreno |
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Und ständig kracht das Eis |
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Fröhlich am Lago Argentino |
An unserem ersten argentinischen
Abend aber probieren wir erst einmal das, wofür man ja eigentlich nach
Argentinien kommt - ein erstklassiges Steak und einen brombeerblauen Malbec
Rotwein. Später sagt Nicole, sie konnte das Gewese um Argentinische Steaks nie
verstehen. Nach ihrem ersten Bissen in ihr Filet jedoch verzieht sich ihr
Gesicht in einen Ausdruck höchster Zufriedenheit. Wir schwören uns, künftig in
Deutschland zwar weniger Fleisch zu essen, uns aber dafür einmal monatlich ein
sündhaft teures Stück Rind zu grillen – so wie die Grillmeister in Argentinien.
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Und da ist es, das erste Steak |
Ein Übernachtbus bringt uns in
rund 24 Stunden nach Bariloche. Wir haben uns sehr kurzfristig dazu
entschieden, nicht an die Atlantikküste sondern ins Argentinische Seengebiet zu
fahren. Ich war bereits von über sieben Jahren hier und habe die Zeit sehr
genossen. Und wie es der Zufall so will, treffen wir zufällig Kai in unserem
Hostel wieder sowie auch Kim-Mai aus München, mit der wir durch den Torres del
Paine Nationalpark gewandert sind.
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Unser Hostel in Bariloche - von außen wenig schön |
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... aber mit gigantischem Ausblick |
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Und schwups trifft man bekannte Gesichter. |
Hier streifen wir durch die tolle
Seen- und Berglandschaft, genießen die Aussicht von unserem Hostel in der 11
Etage und essen natürlich weitere unfassbar gute Steaks, bevor wir nach einigen
Tagen Kai wieder verlassen, um nach Uruguay weiterzufahren. Unser Ziel: Dollar
besorgen, am Strand von Punta del Este den Jetset beobachten und das
Strandleben genießen. Die Trennung von Kai ist jedoch nur kurz. Denn nach
wenigen Tagen in Montevideo, Punta del Este und der historisch bedeutenden
Schmugglerstadt Colonia kehren wir über den Rio de la Plata wieder nach
Buenos Aires und damit nach Argentinien zurück.
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Ständiger Begleiter in Argentinien und Uruguay - Mate |
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Ab geht´s nach Uruguay |
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Punta del Este |
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Und wir mal wieder fröhlich |
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Warum ne Terrasse, wenn auch ein Pool geht |
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Altes Piratenstädtchen Colonia |
In Buenos Aires beziehen wir
unsere bereits Wochen vorher reservierte Wohnung im Stadtteil Palermo Soho.
Palermo ist in etwa das, was in Berlin der Prenzlauer Berg, in München
Schwabing oder in Hamburg Altona ist. Ein Stadtteil, in dem vor allem
Kreative, junge Familien, Studenten und viele Selbständige wohnen. Die Dichte
an guten Restaurants, Bars, coolen Klamottenläden und natürlich auch Hipstern
ist entsprechend groß. Und nun beginnt eine Zeit des ausgelassenen Feierns, des
Zeitvergessens und des Freundetreffens. Greg und Robert aus Australien, die wir
in Peru kennengelernt haben, haben über die Weihnachts- und Neujahrsfeiertage
ebenfalls eine Wohnung in Buenos Aires angemietet. Aus München reisen Sandra und
Schusti an. Aus Berlin kommt Roman, der Buenos Aires wie seine Westentasche
kennt. Und nachdem Kai zum neuen Jahr wieder nach Berlin aufbricht, besucht uns
Liz aus Philly. Waren wir vorher fünf Monate weitestgehend alleine unterwegs,
haben wir jetzt rund um die Uhr gute Freunde und die Familie um uns, mit denen
wir von früh bis abends Buenos Aires unsicher machen.
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Und endlich Buenos Aires |
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Ohne Baum geht es auch hier nicht |
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Don´t cry for me Argentina |
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Quatsch machen in der Casa Rosada |
Weihnachten feiern wir bei 40
Grad im Pool und unter der Klimaanlage. Trotzdem gibt es natürlich traditionell
Bockwurst mit Kartoffelsalat und am ersten Weihnachtsfeiertag Gans mit Rotkohl
und Kartoffelbrei. Nur dass sich beim Nachschlagen im Wörterbuch herausstellt,
dass die Gänsekeulen eigentlich Lammkeulen sind. Es ist trotzdem lecker. Wir
besuchen eine Tangoshow, schwingen selbst das Tanzbein, schauen uns Schwanensee im gigantischen Teatro Colon
an, arbeiten die notwendigen Sehenswürdigkeiten ab und verbringen die Abende
natürlich wieder bei Steak und Malbec. Morgens, bevor die Sonne unerträglich
wird, tun wir etwas für die Fitness und fangen wieder zu Joggen an.
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Und dann wieder ab auf´s Dach in den Pool |
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Und da war der Weihnachtsmann da |
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Das Lamm, das eine Gans sein sollte |
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Da wird selbst unsere Hüfte weich |
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Mit den Schustis beim Ballett |
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... im großartigen Teatro Colon |
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Und wieder ab auf´s Dach, diesmal mit allen |
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Und da Baden hungrig macht, ... |
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gibt´s mal wieder Steak |
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Gefolgt von Eis |
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Silvesterhimmel über Buenos Aires |
Wir können uns gar nicht
umschauen, wie schnell die Zeit vergeht und wir Anfang Januar unsere
liebgewonnene Wohnung wieder verlassen müssen, um mit Liz in Richtung Chile aufzubrechen.
Natürlich nicht, ohne vorher die atemberaubenden Wasserfälle von Iguazu und die
Weinregion um Mendoza ausgiebig auszukosten. Zwei Hostels und viele Eindrücke reicher überqueren
wir fünf Wochen nach unserer Einreise erneut die Anden und reisen nun schon zum
dritten Mal nach Chile ein. Es geht zurück in unsere heimliche Heimatstadt
dieser Reise – Santiago de Chile.
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Und dann kam Liz |
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Iguazu Wasserfälle |
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Am Teufelsschlund |
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Malbec, Malbec, Malbec in Mendoza |
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Die sind noch nicht ganz reif |
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Und wer nicht mehr laufen kann, muss fahren. |
Vorher jedoch schauen wir uns noch Vina del Mar und die malerische
Hafenstadt Valparaiso an. Ein Kochkurs in Valparaiso bringt uns der
chilenischen Küche näher und Liz dem Kochlehrer. Nach drei Tagen am Pazifik
beziehen wir in Santiago ein letztes Mal eine Wohnung. Greg und Robert, unser
australisches Lieblingspärchen, kommen uns zu Ehren auch extra eher nach
Santiago. Und auch Vladimir, der chilenische Koch, reist nun schwer
verliebt nach. Während sich Liz und Vladimir ein Hotelzimmer nehmen, genießen
wir unsere Maisonettewohnung mit traumhaftem Ausblick ganz allein. Morgens,
wenn wir erwachen, können wir durch unsere Panoramafenster die Sonne über den
Anden aufgehen sehen. Wir sortieren noch einmal unsere Klamotten, schmeißen die
Hälfte davon weg und ziehen mit unserer lustigen Reisegruppe um die Häuser. Am
letzten Abend verabschieden wir Liz und Vladimir zum Flughafen und gehen
mit Greg und Rob ein leztes Mal – diesmal peruanisch – essen. Wir lachen viel,
erzählen uns die Reisegeschichten der vergangenen sieben Monate und versprechen
uns, uns eines Tages gegenseitig zu besuchen. Schöner kann die Reise nicht zu
Ende gehen. Am 18. Januar hebt unser Flugzeug von Santiago ab und bringt uns
über Madrid und London wieder nach Berlin, wo vor 200 Tagen unsere Traumreise
um die Welt begann.
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Mal wieder in Chile, in Valparaiso |
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Einkaufen am Markt |
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Und dann alles verkochen |
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Natürlich wenig seriös |
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Was macht der Koch im Bild? |
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Mehr braucht Frau nicht für 200 Tage |
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Und Mann auch nicht |
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Zum Abschied ein toller Sonnenaufgang |
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Irgendwann ist halt leider Schluss |
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Aber es war sicher nicht das letzte Mal |
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